Kurztest: PhaseOne 645DF mit digitalem IQ160 Rückteil

Von Florian Berger

Durch einen glücklichen Zufall hatten wir die Möglichkeit, die PhaseOne 645DF mit dem IQ160 einige Tage lang testen zu können. Ein großes Danke an PhaseOne!

Pro

Da ich selber vor gar nicht all zu langer Zeit eine Hasselblad testen konnte, muss ich sagen, dass die PhaseOne doch um einiges besser in der Hand liegt.

Des weiteren ist uns gleich beim ersten Auslösen aufgefallen, dass die PhaseOne beim Spiegelschlag so gut wie gar nicht in Eigenschwingung kommt, die Hasselblad schwingt schon wesentlich mehr.

Das Display des IQ160 ist sehr kontrastreich und ausgewogen. Auch die Software bzw. die Bedienung des Touch Displays ist sehr einfach und schnell zu handhaben, das fanden wir sehr gut.

Zudem hatten wir auch die Möglichkeit, die Kamera unter Studiobedingungen zu testen. Und wir waren wirklich sehr überrascht. Selbst mit einem Elinchrom Sykport Speed hat die Kamera ohne Probleme eine 1/600 Sekunde an Blitzsynchronisation ausgelöst. Wir hätten wohl damit noch höher gehen können.

Contra

Uns ist in der ganzen Zeit nur ein einziges Manko aufgefallen: man konnte nicht so gut die Schärfe im Sucher erkennen.

Üblich ist, dass der Autofokus in DSLR-Kameras mit einem roten Feld anzeigt, an welchem Punkt die Schärfe liegt bzw. wo der Kreuzsensor die Schärfe hinlegt. Das ist bei der 645DF nicht der Fall, dort hat man nur ein rundes Fenster in der Mitte, in dem man mit bloßem Auge sehen kann, ob es scharf ist oder nicht.

Daten und Fakten

Blitz: Focal plane shutter: Up to 1/125sLeaf shutter lenses: Up to 1/1600s*1st and 2nd curtain flash synchronizationX sync terminal and support for TTL flash

Auto focus: TTL phase-difference AF with 3 focus pointsFocus confirmation in manual modeInfrared AF assists for unfailing focus, Auto focus lock for swift AF/ M shift

Lichtmessung: TTL metering (average, spot and auto)Programmable AEL buttonExposure compensation: +/- 5EV

Auslöser: 1/4000s to 60 minutes up to 120 frames per minute

Sucher: Fixed prism viewfinder. Exchangeable diopter from -5 to +3LCD panel with full exposure information

Fernauslöser: Screw-in cable release on shutter button Terminal for electronic triggering devices

Benutzer Konfiguration: 3 custom dial modes for capture settings, 36 custom settings, Customizable dials and buttons

Stromquelle: 6 AA batteries standard or rechargeable

Größe: 153 x 128 x 184 mm

Gewicht: 1.1kg

Rückteile: Open platform digital back mount

Kleiner Testbericht zum Hyperprime f/0.95:50mm Objektiv

Wir müssen leider draussen bleiben

Wir müssen leider draussen bleiben

Vor ein paar Tagen legte mir mein Chef mit den Worten „Mach‘ mal ein
paar Bilder damit, ich muss weg“ dieses Objektiv auf den Tisch.

Das ist das Praktische an Chefs: sie haben selten Zeit, so dass man bisweilen in den Genuss von Sonderaufgaben kommt. Und so habe ich also nun das Vergnügen, von meinem Objektiv-Test zu berichten.

Das Objektiv ist sehr solide verarbeitet, allerdings ist es mit seinen 490 Gramm
nicht grade ein Leichtgewicht. Das gesamte Gehäuse besteht aus
Metall, nur der Scharfstellring ist mit einer genoppten Gummierung
umgeben, wie ich sie von meinen alten Minolta-Objektiven kenne.

Ich adaptierte das Objektiv auf eine Olympus Pen PL1 habe die Bilder danach mit Lightroom bearbeitet. Wie Sie vielleicht noch von anderen Objektiv-Tests von mir wissen, sind mir klinische Testaufnahmen ein Gräuel. Ich bin mehr ein Mensch aus der Praxis, der sein Fotoequipment direkt ausprobiert und sehen will, was er damit
„schaffen“ kann. Pixelzählerei und die Suche nach Linienpaaren
pro Millimeter möge der geneigte Leser daher bitte an anderer Stelle nachlesen.

Lassen wir also die Bilder sprechen.

Ein W123, zum niederknien schön, nicht nur bei Offenblende

Ein W123, zum niederknien schön, nicht nur bei Offenblende

Ich will nicht wissen, wie oft dieses Fahrzeugteil im Jahr nachgekauft werden muss

Ich will nicht wissen, wie oft dieses Fahrzeugteil im Jahr nachgekauft werden muss

Hier noch einmal zum Vergleich bei Blende 5,6

Hier noch einmal zum Vergleich bei Blende 5,6

Ja, man kann auch scharf mit diesem Objektiv, allerdings macht es wirklich
richtig Spaß, wenn man mit dem kleinen Tiefenschärfebereich herumexperiementiert. Ich gebe zu, dafür bedarf es einiger Übung und wer im Besitz eines Aufstecksuchers ist, wie es ihn beispielsweise für die Olympus Kameras gibt, wird sich damit etwas leichter tun. Nach einiger Zeit jedoch geht auch das Scharfstellen mit dem Display gut von der
Hand.

Die Tiefenschärfe erfordert einige Übung, da sie, wie hier zu sehen, sich wirklich im Millimeterbereich abspielt. Was ist hier zu sehen?

Die Tiefenschärfe erfordert einige Übung, da sie, wie hier zu sehen, sich wirklich im Millimeterbereich abspielt. Was ist hier zu sehen?

Auflösung zum vorherigen Bild: Selber Standpunkt wie auf dem Bild darüber, nur eben jetzt abgeblendet.

Auflösung zum vorherigen Bild: Selber Standpunkt wie auf dem Bild darüber, nur eben jetzt stark abgeblendet.

Demonstration von Grünzeug, 1 von 3. Wie man sieht, sieht man nichts, aber es sieht gut aus.

Demonstration von Grünzeug, 1 von 3. Wie man sieht, sieht man nichts, aber es sieht gut aus.

Selbes Motiv und Standort, nur jetzt scharf nachgezogen. Ein traumhaftes Bokeh, im Wortsinne.

Selbes Motiv und Standort, nur jetzt scharf nachgezogen. Ein traumhaftes Bokeh, im Wortsinne.

Und noch einmal selbes Motiv und Standort, nur die Schärfe noch ein wenig nach hinten gelegt, was den Vordergrund direkt wieder auflöst. Versuchen Sie so etwas mal mit einem Zoomobjektiv bei gleichem Bokeh..

Und noch einmal selbes Motiv und Standort, nur die Schärfe noch ein wenig nach hinten gelegt, was den Vordergrund direkt wieder auflöst. Versuchen Sie so etwas mal mit einem Zoomobjektiv bei gleichem Bokeh..

Das Objektiv ist vielseitig verwendbar. Man kann es auf der einen Seite für Available Light Fotografie benutzen, aber auch genauso gut bei Tageslicht einsetzen. Der besondere Reiz ist das sogenannte Bokeh bei Offenblende.

Manche Kollegen oder/und Kolleginnen sind sehr kamerascheu, aber das ist eine andere Geschichte.

Manche Kollegen oder/und Kolleginnen sind sehr kamerascheu, aber das ist eine andere Geschichte.

Das Objektiv ist vielseitig verwendbar. Man kann es auf der einen Seite für Available Light Fotografie benutzen, aber auch genauso gut bei Tageslicht einsetzen. Der besondere Reiz ist das sogenannte Bokeh bei Offenblende.

Beste Grüße
Dieter Faustmann

Kameragurt-Test aus Sicht einer Frau

Von Ingo Quendler

Jana Mänz vom Blog Janasworld hat den Blackrapid RS-7 gegen den Blackrapid RS-W1B Frauen-Kameragurt getestet. Wir haben Ihr für diesen Test beide Gurte zur Verfügung gestellt.
Unsere Erfahrung hat gezeigt hat, dass es zwei Typen von Frauen gibt: Die einen bevorzugen den normalen RS-7, andere wiederum bevorzugen den speziellen Frauen-Kameragurt.

Jana hat sich in letzter Instanz für den Blackrapid RS-W1B Frauen-Kameragurt entschieden.

Ich bedanke mich für den kleinen Kameragurt-Test aus Frauensicht (klicken, um den Test zu lesen).

Viele Grüße
Ingo

Domke F-5XB Ruggedwear: unfreiwilliger Regentest

Domke F-5XB Ruggedwear

Domke F-5XB Ruggedwear

Wochenende, eigentlich Sonnenschein und gute Laune. Gute Laune war vorhanden, Sonnenschein anfangs auch, doch nach einiger Zeit zog sich der Himmel zu und es goß in Strömen. Dieser Wetterumschwung passierte so schnell, dass ich keine Chance mehr hatte, mich irgendwo unterzustellen.

Ich hatte an diesem Tag die Domke F-5XB Ruggedwear dabei, um sie in der Handhabung zu testen. Zugegeben, ich war vorher etwas skeptisch, ob gewachstes Material genauso wasserabweisend kann wie ein synthetisches Pendant. Wie man an den Bildern sieht hat die Tasche ihren wertvollen Inhalt zuverlässig geschützt.

Domke

So schaut’s aus

Kein Durchfeuchten von aussen nach innen: Die dunklen Flecken kommen durch die Wachsbehandlung der Oberfläche.

Domke

Innen alles so, wie es sein sollte: Trocken und unbeschädigt.

Die Tasche trocknete zu Hause innerhalb kürzester Zeit und verformte sich auch nicht.

Domke

„ist hier noch frei?“

Trotzdem: Nächstes Mal nehme ich den Regenschirm mit.

Dieter Faustmann

Der Blick durch’s Stecknadel-Loch

von Ilka Siegling

Lichblende Rising Pinhole Body Cap

Thema Lochblende, wo fang ich da an? Sowohl beim Selberbasteln, als auch geschichtlich kann das etwas länger dauern … und ist eigentlich auch nicht primär. Denn es gibt sie. Sie wurde erfunden, und jetzt gibt es sie in Form der Rising Pinhole für verschiedene Kameramodelle: einfach an die Wechseloptik-Kamera anzuschließen und fertig zum loslegen. Und darum geht es!

Genau das war für mich die Möglichkeit, dieses lange schon angedachte Thema endlich einmal zu starten. Ab mit der Rising Pinhole Body Cap auf die Kamera und in die Mittagspause. Bei strahlender Sonne ebendiese mal durch das Pinhole fallen lassen. Begleitet hat mich neben der Lochblende ein Bohnensack, sehr nützlich, denn die Belichtungszeit bei Sonne liegt bereits bei über einer Sekunde.

Lieblingskaffee in neuer Dimension

Eine besondere Spezialität: Sichtbarer Sonnenschein

Das Fotografieren mit einer Lochblende unterscheidet sich ganz gewaltig von dem, was man sonst so mit seiner Kamera macht. Der Blick durch das Stecknadel-Loch mutet irgendwie geheimnisvoll an. Dennoch ist es real. Die Bilder wirken verzerrt, aus einer anderen Welt, oder eher aus einer anderen Welt in unsere geschaut?

Eines lässt sich sagen: Man bildet nichts so ab, wie man es sieht; das Ergebnis überrascht.

Fortbewegungsmittel Nr. 1 – im Stillstand – sichtbar

Nur die langsame Bewegung bleibt

Und wenn das schon soweit geht, hab ich auch gleich den Blick durch den Sucher aufgegeben. Die bodennahe Perspektive, ohne objektivbedingte Verzeichungen oder Fehlfokus befürchten zu müssen, hat schon was. Eine Naheinstellgrenze ist quasi nicht vorhanden, alles von vorne bis hinten wirkt gleich scharf und doch ist alles leicht unscharf.

Neueröffnung zwischendurch

Am Markt – außerhalb der Marktzeiten steht die Zeit tatsächlich

Achja, die Bilder sind alle mit der „Normalbrennweite“ aus der Rising-Pinhole-Serie an der Canon 5D entstanden und mit Lightroom in Farbe und Kontrast bearbeitet — die optische Wirkung ist natürlich unverändert und einzig durch die Lochblende entstanden.

Traumstation vorm Park

Baumkronen und anderes Gold

Stämme, Stengel und Äste

Ein leichter Windhauch

Mich hat diese Art der Abbildung, zugegeben, nachhaltig beeindruckt. Pinhole-Fotografie hat ein in unserer heutigen Zeit ganz ungewohntes Tempo und trotz Arbeit war die Pause eine Pause.

Also, ich kann nur empfehlen, die Rising Pinhole Lochblende einfach mal auszuprobieren!

Viel Spaß und — Gut Licht!

Der „Immerdrauf“-Graufilter

von Ilka Siegling

Seit einiger Zeit habe ich mein aktuelles Lieblingsobjektiv mit einem Fader ND ausgestattet. Genauer gesagt, seit sich die Sonne wieder öfter zeigt. Dieser variable Graufilter lässt micht auch bei prallster Sonne mit fast oder ganz offener Blende fotografieren. Eben immer mit der Blende, die ich für den aktuellen Anlass für angemessen halte — und es darf auch Offenblende sein.

Der Fader ermöglicht mir, nicht nur Blende und Zeit zu nutzen, um die richtige Lichtmenge in die Kamera zu lassen. Beides bzw. einen der beiden Werte gebe ich gerne vor und der jeweils andere Wert hat auch seine Grenzen. Der Fader erweitert meinen Gesamtspielraum um 7 Blendenstufen. Er ist von +1 bis +8 Blenden variabel einstellbar.

Ich hab mir angewöhnt ihn fast immer drauf zu lassen, ist es dunkler, dreh ich ihn auf die Minimaleinstellung und fange noch immer genug Licht ein.

Im richtigen Licht scheinen Taue Perlenketten zu sein

Da ruht sich eine erfolgreiche Jägerin nach ihrem Einkauf aus

Frühlingszeit, die Zeit für Blümchenfotografie

Und auch vor anderen Hintergründen finden sie sich als willkommener Vordergrund ein

Ein weiteres Spielfeld neben der Sonnenoffenblende habe ich in der Bewegungsunschärfe bei viel Licht entdeckt. Blende 8 und etwas dunkel gedrehter Fader bieten neben mehr Spielraum mit der Zeit auch eine schönere Bildqualität als eine Blende von f/22. Lichtbeugung und optimale Blende und so.

Alles im Fluss, alles in Bewegung; demonstriert von unserem Stadtfluss

Auch der Fluss der Menschen ist in Bewegung: schnelles Shoppen am Samstag

Bewegung in der sportlichen Variante

Übers Ziel hinaus - da hat sich auch der Fotograf bewegt 😉

Die hier gezeigten Beispielbilder sind auf einem Stadtspaziergang entstanden, digital und etwas bearbeitet. Das Vergleichsbild (ist unbearbeitet) hab ich beim Warten auf den Abschluss-Kaffee in aller Ruhe, einmal mit Offenblende, einmal mit Kameraautomatik und einmal mit Offenblende und Fader geschossen. Die anderen sind (bearbeitet und) als Anwendungsbeispiele zu sehen.

Vergleich: Offenblende / Kameraautomatik / Offenblende mit Fader

Und auch für die Analogies oder die Videografen unter uns ist der Fader interessant, ermöglicht er den einen, einen grobkörnigen 400er in der Sonne durchzuziehen, bietet er den anderen, mit „Filmbelichtungszeiten“ und Offenblende, seine Videos zu drehen. Hier ein kleines Demo-Video:

Bleibt mir noch zu sagen: Gut Licht, lieber ein bisschen mehr und viel Freude mit dem Fader-ND!