von Ilka Siegling
Seit einiger Zeit habe ich mein aktuelles Lieblingsobjektiv mit einem Fader ND ausgestattet. Genauer gesagt, seit sich die Sonne wieder öfter zeigt. Dieser variable Graufilter lässt micht auch bei prallster Sonne mit fast oder ganz offener Blende fotografieren. Eben immer mit der Blende, die ich für den aktuellen Anlass für angemessen halte — und es darf auch Offenblende sein.
Der Fader ermöglicht mir, nicht nur Blende und Zeit zu nutzen, um die richtige Lichtmenge in die Kamera zu lassen. Beides bzw. einen der beiden Werte gebe ich gerne vor und der jeweils andere Wert hat auch seine Grenzen. Der Fader erweitert meinen Gesamtspielraum um 7 Blendenstufen. Er ist von +1 bis +8 Blenden variabel einstellbar.
Ich hab mir angewöhnt ihn fast immer drauf zu lassen, ist es dunkler, dreh ich ihn auf die Minimaleinstellung und fange noch immer genug Licht ein.
Ein weiteres Spielfeld neben der Sonnenoffenblende habe ich in der Bewegungsunschärfe bei viel Licht entdeckt. Blende 8 und etwas dunkel gedrehter Fader bieten neben mehr Spielraum mit der Zeit auch eine schönere Bildqualität als eine Blende von f/22. Lichtbeugung und optimale Blende und so.
Die hier gezeigten Beispielbilder sind auf einem Stadtspaziergang entstanden, digital und etwas bearbeitet. Das Vergleichsbild (ist unbearbeitet) hab ich beim Warten auf den Abschluss-Kaffee in aller Ruhe, einmal mit Offenblende, einmal mit Kameraautomatik und einmal mit Offenblende und Fader geschossen. Die anderen sind (bearbeitet und) als Anwendungsbeispiele zu sehen.
Und auch für die Analogies oder die Videografen unter uns ist der Fader interessant, ermöglicht er den einen, einen grobkörnigen 400er in der Sonne durchzuziehen, bietet er den anderen, mit „Filmbelichtungszeiten“ und Offenblende, seine Videos zu drehen. Hier ein kleines Demo-Video:
Bleibt mir noch zu sagen: Gut Licht, lieber ein bisschen mehr und viel Freude mit dem Fader-ND!