Digitales Blätterrauschen

Von Dieter Faustmann

Ursprünglich wollte ich eine Rubrik namens ‚Verwirrtes‘ anlegen, aber das würde den geneigten Leser evtl. verwirren.

Worum geht es? Es geht um die Menge an Informationen zum Thema Fotografie im Zeitalter der neuen Medien.

Heute Morgen stand ich im ‚Presse-Shop einer großen Stadt am Rhein, die sogar einen Dom ihr eigen nennt. Nach abschreiten der ‚Meter‘, die allein für den Bereich ‚Fotomagazine‘ mit allem, was dazugehört, reserviert sind, hatte ich mein eigentliches Anliegen fast vergessen – was es da nicht alles gibt: Zeitschriften für Fotografie, Zubehör, Kataloge, Natur, Schwarzweiss, Analog, Digital, Sammler und vieles mehr.

Ich erinnere mich an eine Zeit, da gab es wirklich nur eine handvoll Fotomagazine. Waren die besser? Nun, lassen Sie mich das so formulieren:

Sie waren informativer im Wortsinne.

Testberichte regelrechte Highlights, vor allen Dingen zu einer Zeit, die selbst für mich schon eine extrem alte Zeit ist, wo die großen Marken sich noch nicht via Werbung in die Redaktionen der Magazine eingekauft hatten. Da wurde dann wirklich schon mal geschrieben, das eine Neuheit in Wahrheit der alte Käse vom letzten Jahr ist und, beispielsweise bestimmte Optiken, reine Gurken sind, Stichwort „Suppenzoom“.

Muss man sich mal vorstellen, also heute: Zeitschrift X testet eine Fotohardware und schreibt, das man sich den Kauf, aus Gründen, sparen kann. Aber, wie gesagt, hier existiert eine Abhängigkeit zwischen Produzenten und Presse, wie das beispielsweise auch im Bereich der Autozeitschriften der Fall ist. Wer beisst schon gern die Hand, die ihn füttert? Eben.

Billiger waren die Zeitschriften natürlich auch, aber im Printbereich ist im Laufe der Jahre ebenfalls alles teurer geworden; nicht nur die Salatgurken kosten heute fast das Doppelte, lassen wir das jetzt mal so stehen. Zusätzlich haben wir die Fülle von Informationsbeschaffungsmöglichkeiten durch das Internet, gab es früher ja auch nicht.

Es ist erstaunlich, dass Zeitschriften überhaupt noch existieren, da jede Neuigkeit, über die wir sofort über das Internet informiert werden, im Print erst mit vierwöchiger Verspätung auftaucht, wenn im Internet schon längst über die nächste Neuigkeit berichtet wird, oder sogar schon wieder berichtet worden ist.

Vielleicht passiert hier noch etwas, wenn sich Apples iPad erst einmal so richtig durchgesetzt hat und viele Zeitschriften digital gelesen werden können, wie das in Amerika schon der Fall ist, mal abwarten.

Oder aber es gibt sie anscheinend noch, die Menschen, die gerne Papier zwischen den Fingern halten, weil es eben eine andere Art des Lesens ist und Schnelligkeit als Alleinstellungsmerkmal für viele Menschen nicht das unbedingte Kriterium an sich darstellt.

Ich möchte mich auf diesem Wege bei dem älteren Herrn, der in der Fotoecke des Presse-Shop im Kölner Hauptbahnhof neben mir stand, entschuldigen:

„viel zu viel Auswahl, da wirste ja bekloppt“

Vielleicht war ich ja auch noch nicht richtig wach. Oder überfordert, wer weiß.

„Welches System hätten’s denn gern?“

Von Dieter Faustmann

Was haben wir nicht alles für Kamerahersteller mit eigenen Bajonettsystemen im Kleinbildbereich: Sony-Minolta, Canon, Nikon, Pentax, Olympus, Leica und was weiss ich noch alles.

Alle Bajonnette haben eins gemeinsam, sie lassen logischerweise nur die Adaption der eigenen Objektivreihe zu. Es gibt Ausnahmen, da ist die Schaffung eines eigenen Bajonetts systembedingt, siehe Leica, bzw. Messsuchersysteme. Dann gab es im Kleinbildbereich noch die meiner Meinung nach sinnvolle Einigung auf das Micro Four Thirds System. Und ja, es gibt schließlich auch Adapter für viele Marken untereinander: Ich kann Nikon-F Optiken an das Canon EF Bajonett adaptieren, verliere aber die AF-Funktion (Warum man sich z.B.  in den 1980er Jahren nicht auf ein AF-System einigen konnte, bleibt für immer ein Geheimnis der Kamera-Industrie.) Einige Kombinationen lassen sich nur im Nahbereich nutzen usw., aber sie sind adaptierbar.

Und jetzt kommt Sony in genau diesen Markt der Superduperalleskönnenden Kompaktknipsen und schafft ein eigenes System, gemeint ist die „NEX“ Reihe.  Es kommt also das sogenannte E-System hinzu. „E“ meint „Eighteen“ und Eighteen meint das Auflagenmaß von 18mm.

Ich sitze dann da und denke mir, warum sich die Hersteller nicht irgendwie auf ein bestimmtes Maß einigen können. Es ist ja in Ordnung, wenn ich innerhalb eines Systems nur ein Bajonett zulasse, schließlich will ich als Hersteller auch meine Optiken dazu verkaufen. Was ich aber nicht verstehe: wieso dann innerhalb eines Systems die Optiken nicht kompatibel sind. Ich weiss, das alles ist etwas naiv gedacht, es geht ja auch noch um den Abstand von Optik zur Filmebene und was weiss ich noch alles, ich tue hier ganz egoistisch nur meinen Unmut kund, weil dieser Ballon immer größer wird, die Kameras aber nicht unbedingt besser.

Aber Moment, wir haben ja auch noch unterschiedliche Chip-Größen und „NEX“ steht ja auch für  „New E eXperience“. So gesehen macht das ja Sinn. Was ich aber wirklich toll finde: Endlich wachsen auch die Sensoren, so gesehen können die Hersteller machen, was sie wollen, meinen Segen haben sie.

Vielleicht kommt ja dann irgendwann endlich die Kamera hinzu, die mir morgens den Kaffee ans Bett bringt.

Test: iPad Camera Connection Kit – für Fotografen sinnvoll? [Update]

Autor: Ingo Quendler

[Update 15.05.2010]

Ich habe soeben noch mal einen weiteren Test gemacht: CF-Kartenleser in den iPad USB Adapter hat einwandfrei funktioniert. Ebenso SD-Kartenadapter. Das macht Hoffnung, dass die meisten USB-Leser funktionieren könnten.
CF-Kartenleser an iPad USB-Adapter

CF-Kartenleser an iPad USB-Adapter

Unnütz aber geht: SD-Kartenleser an USB

Unnütz aber geht: SD-Kartenleser an USB

[Update ENDE]

Das iPad Camera Connection Kit eröffnet uns Fotografen unendlich viele Einsatzzwecke für das iPad. Neben Backup von Bilddaten, kann man den großen iPad Bildschirm auch einfach zur Beurteilung der Fotos vor Ort benutzen. Als Event- und Hochzeitsfotograf könnte man noch während der Veranstaltung Bilder in einer Slideshow präsentieren. Per VGA-Adapter sogar über einen Beamer.
Sehr überrascht war ich, dass ich sogar Videos anzeigen konnte, nachdem ich sie über eine SD-Karte auf das Gerät geladen hatte.

Das geht doch zu einfach!

Zur Bedienung muss man nicht viel erzählen, am Besten schaut Ihr Euch kurz mein Video dazu an. Das Aufspielen von Bildern und Videos ist so einfach und selbsterklärend, dass es jeder auf Anhieb benutzen kann. Egal ob Ihr über die SD-Karte die Bilder importieren möchtet oder per USB-Adapter direkt von der Kamera. Beides ist intuitiv und schnell erledigt.

Im folgenden Video zeige ich kurz das Importieren per Kamera oder SD-Karte, Anschließen an den Mac, um die Bilder vom iPad herunter zu laden und das Importieren der Videos, die sich sogar abspielen lassen (ich war wie Ihr sehen werdet sehr überrascht darüber).

Zeitfalle iPad Backup

Wer Gigabites an  Bildern auf das iPad geladen hat und diese dann mit iTunes synchronisieren möchte, erlebt sein blaues Wunder. Das iPad erstellt ja bei jedem Anschließen und Synchronisieren mit iTunes ein Backup. Das dauert bei entsprechender Datenmenge sehr lange, wir reden von einer halben Stunde, wenn sich ca. 6GB neue Bilddaten auf dem Gerät befinden. Warum das so ist, kann ich nicht erklären – das einfache Herunterladen dieser 6GB über USB dauern max. 10 Minuten.

Die Lösung für das Problem ist denkbar einfach: Zuerst die Bilder vom iPad laden und danach löschen. Erst danach mit iTunes synchronisieren.

Anzeigen von RAW-Dateien. Ja und nein.

Ich musste feststellen, dass nicht alle RAW-Dateien vom iPad korrekt angezeigt werden können. Die Dateien sind zwar da und können auch auf den Rechner übertragen werden, es wird jedoch nur eine kleine Thumbnail-Ansicht angezeigt. Leica M9 Dateien konnten beispielsweise nicht angezeigt werden. Sobald man jedoch RAW+JPG eingestellt hatte, ging es dann doch. Welche Kameras noch betroffen sein könnten, kann ich nicht sagen. Canon 450D und Nikon D200 haben im Test korrekt gearbeitet, RAW-Dateien wurden auch ohne JPG-Datei angezeigt.

Falls Ihr schon Erfahrungen bezüglich RAW-Dateien sammeln konntet, könnt Ihr dies ja in den Kommentaren schreiben und ich füge das dann hier ein.

Reisen ohne Notebook

Nach etwa 1 1/2 Monaten iPad ist das Camera Connection Kit das „iTüpfelchen“ und ist nun endgültig die Alternative zum Notebook auf Reisen. Ich erledige mit dem Gerät schon problemlos meine täglichen Arbeiten, bis hin zu wichtigen geschäftlichen Briefen via Pages. Bilder sichern und Ansehen zu können ist ein echter Mehrwert. Das Ganze einfach zu bedienen und danke des leistungsfähigen Akkus ohne Angst, dass der Strom ausgehen könnte.

Fotos in der Hand halten

Papierbilder sind flach, man gibt sie in der Runde weiter, jeder hat das Foto mal in der Hand. Das iPad zeigt die Bilder zwar nicht auf Papier, aber ansonsten ist das Foto-Angucken genauso wie früher. Das Display ist wirklich von jedem Winkel aus perfekt zu sehen, ohne Farbverfälschungen. Daher wirkt das Foto auf dem iPad fast schon „echt“. Ich habe wirklich erlebt, wie wir ganz intuitiv die Fotos in der „Hand hielten“ und sie herumgereicht haben, mit dem Finger blättert man um. Die Papier-Haptik ist das einzige, was fehlen könnte. Ansonsten ist das schon sehr nah an organischer Realität.

Fazit

Das iPad Camera Connection Kit macht das iPad wirklich zu einem Foto Tool. Wenn auch nur bedingt, da ja die RAW-Bildbearbeitung zumindest nach heutigem Stand immer noch auf einem PC oder Mac erfolgen muss. Aber alles in allem ist das iPad für Fotografen ein gutes Gerät, das vieles kann und die  Fototasche etwas leichter macht, in dem es das Notebook ersetzt. Wirklich toll ist das gemeinsame Betrachten von Fotos auf dem Gerät, ich meine sogar, dass es sogar für Portfolio-Sichtungen, Kunden-Aquise mit Beispielbildern, etc. mehr als gut genug ist.

Kleine Wehrmutstropfen: Nicht alle RAW-Formate werden unterstützt, die Dateien aber trotzdem gesichert. CF-Karten können derzeit nur über den USB-Anschluss der Kamera übertragen werden, in wie weit SD-CF-Adapter funktionieren konnte ich nicht testen.

Wenn Ihr also ein iPad kauft, bestellt das Camera Connection Kit gleich mit, ich meine es lohnt sich.

Neuer R-Strap FastenR-3 + Drei RS-7 Auslaufmodelle zu verschenken!

Autor: Ingo Quendler

Blackrapid stellt den neuen FastenR-3 vor. Der Kameragurt Adapter für den R-Strap ist nun aus einem Guss. Er ist nur halb so groß wie sein Vorgängermodell und dazu noch stabiler. Das Gummi-Verbindungsstück ist nun entgegen der Schraubrichtung gefurcht für noch sicheren Halt.

Ab sofort wird er beim neuesten R-Strap Modell RS-7 mitgeliefert.

Drei „alte“ RS-7 R-Straps zu verschenken

Da wir nur noch drei RS-7 Straps mit den alten Adaptern auf Lager haben, sparen wir uns einfach die Umrüstung und verschenken diese hier im Blog. Einziger Unterschied zum neuen Modell ist, dass der Gurt mit dem FastenR-2 ausgerüstet ist.

Wer einen haben möchte, bitte einfach einen Kommentar hinterlassen. Die ersten drei bekommen dann je einen Strap. Gebt bitte Eure E-Mail-Adresse mit an, damit ich Adresse, etc. erfragen kann.

Spider Camera Holster an LowePro Street and Field Belt anbringen

Autor: Ingo Quendler

Einige Fotografen nutzen ja das Lowepro Street and Field Belt  Gurt-System, um kleinere Taschen, Objektive, etc. zu transportieren.

Man kann dort auch einen Spider Camera Holster anbringen, in dem man mit einem Imbusschlüssel das innere Plättchen entfernt. Hier ein kleines Video dazu (Englisch):