Titelbild gefunden, „Hannover – Eine Stadt in Bildern“ verlost Gutscheine

von Thomas Greis

Das Titelbild für den Katalog 14.1 ist gefunden. Nach langem Ringen und vielen Überraschungen habe schließlich ich zum Abschied meiner Zeit bei Enjoyyourcamera das Gewinnerbild ausgewählt. Michel Wolf wird das hoffentlich gefallen.

Hannover Ihmezentrum © Nassim Hasan

Hannover Ihmezentrum © Nassim Hasan

Im Oktober schon hatten wir zum Fotowettbewerb geblasen. Diesmal anders, indirekter. Unsere Leser und Kunden sollten mit in der Jury sitzen und aus einer Sammlung von Fotos aus der Landeshauptstadt die besten Bilder auswählen. Wir wollten aus einer vollen Dose ein paar leckere Fotos klauen – nur leider haben uns dabei nur wenige geholfen.

So haben fast alle, die uns eine Mail geschickt haben, auch einen 25-Euro-Gutschein gewonnen. Gratulation an die Gewinner! Namen werden hier nicht genannt, schaut bitte in eure Postfächer. Die versprochenen Gewinnergutscheine (150/100/50 Euro) haben wir den Jungs von „Hannover – Eine Stadt in Bildern“ vermacht. Dort wollen die beiden die Gutscheine verlosen. Schaut einfach die nächsten Tage mal rein.

Kurioses Hin und Her 

Uns haben alle Bilder gut gefallen. Nun, fast alle. Aber nicht alle haben auf den Katalog gepasst, nicht zum Thema Hannover, nicht zu uns als Firma. Irgendwie muss auch unser ästhetischer Blick ähnlich gewesen sein, der eher zu shabby und kurios neigt, als zu Hochglanz und Perfektion, anders ist es nicht zu erklären. Es wurden durch die Jury fünf Bilder ausgewählt – davon waren vier Bilder von Nassim Hasan und Ismail Tuzhaev, die Initiatoren der Hannover-in-Bildern-Seite. Dann wurden wieder fünf gewählt und alle waren von den beiden Fotografen.

Das eine andere Bild war zwar großartig, aber zu eng in der Perspektive (ein Fussgängertunnel in S/W, Fliesen an den Wänden, wunderbar symmetrisch mit zwei leicht verschwommenen Figuren an dessen Ende) und so kam es doch nicht auf den Katalog. Wir haben viel diskutiert, viel abgewogen, aber ab da war irgendwie die Luft raus.

Nach vielem Hin und Her habe ich mich entschieden, mir persönlich ein Bild auszusuchen. Es sind meine letzen Wochen bei Enjoyyourcamera. Es ist mein Abschiedsgeschenk an mich selbst. Der Fotograf Michael Wolf, der halb Hong Kong und seine unendlichen Fassadenschluchten abgelichtet hat, wird sich hoffentlich mit mir freuen.

Das Ihmezentrum ist nicht Hannover

Es ist mein Hannover. Ein alltäglicher Blick, willkürlich, persönlich, fast belanglos und dadurch so fesselnd. Es ist nicht gestellt, es ist wie es ist. Das Ihmezentrum im Herzen Hannovers, viel diskutiert, viel gehasst, ein städtisches Monster, ein in die Jahre gekommener Zukunftstraum der 70er, ein begehbares Relikt und heute Mahnung an alle Städteplaner der Gegenwart.

So und so ähnlich wurde in jeder deutschen Stadt gebaut. Aber es ist eine Berühmtheit, allein durch seine Größe und die Ambitionen, die durch das Gebirge aus Beton seinen Ausdruck fand. Heute leben dort viele tausend Menschen, es ist eine Stadt in der Stadt, auch wenn es durch die Finanz- und Immobilienkrise mehr Ruine ist denn je. Trotz alledem lebt die Hoffnung oder besser, der optimistische Wille, in diesen Gemäuern fort, dass sich das Zentrum eines Tages Richtung Gegenwart öffnet, Transparenz gewährt und nachhaltig wird, in einem guten Sinne.

Ich wohne in Hannover-Linden. Ich darf immer daran vorbei, egal welches Fortbewegungsmittel ich nutze. Es ist unsere Trutzburg, unsere Feste hier in Linden. Voll stiller Demut ignoriert, thront sie doch an den Toren eines außergewöhnlichen Stadtteils, als Zeichen der Trennung, zwischen Hannover-Mitte und der alten Stadt Linden.

Das Ihmezentrum ist ein Symbol, auf das alle schauen, das alle in Hannover verbindet, wenn sie auch zögernd zu dem Koloss an den Ufern der Ihme aufschauen und sich fragen: Kann das sein? Bald werden Touristen kommen und sich das bunt bemalte Betonmassiv anschauen, es bestaunen wie die Akropolis in Athen oder den Eifelturm in Paris. Es liegt noch im Dornröschenschlaf. Aber wenn es so weit ist, wird es bereit sein und seinen Kopf stolz aus der Asche heben und es sich nehmen lassen, nach all den Jahren der Schmähungen, verschmitzt und fidel in die Zukunft zu blicken.

Danke und bis bald

Ich bedanke mich bei Ismail Tusahev  und bei Nassim Hasan für die Zusammenarbeit und entschuldige mich bei allen, deren Bilder und Vorschläge ich ausgeschlagen habe. Der nächste Katalog kommt bestimmt und dann hoffentlich auch ein richtiger Fotowettbewerb zum Mitmachen und Gewinnen. Ein spezieller Dank geht an Nassim Hasan, er hat uns das Bild frei für den kommenden Katalog überlassen.

Am 11. Dezember 2013 erscheint der neue Katalog. Ihr könnt ihn wie immer unter „Katalog bestellen“ vorbestellen oder ihn ein paar Tage zuvor als PDF  durchblättern. Die Abonnenten kriegen ihren, wenn alles glatt läuft, auch ein wenig eher.